Angstschweiß (kalter Schweiß)
Die Ausschüttung von Schweiß in Angst- oder Stresssituationen ist ein Phänomen, welches sogar schon unsere Vorfahren in der Steinzeit besaßen und für diese gar eine ganz besondere Bedeutung hatte. Wird Angstschweiß heutzutage als deutlich störend angesehen, schützte die Steinzeitmenschen die Produktion des kalten Schweißes in Gefahrensituationen, da mit der Produktion Kräfte im Körper freigesetzt wurden, die innerhalb weniger Momente alle für den Kampf benötigte Energie mobilisierte. Im 21. Jahrhundert ist der Reflex des Angsthabens bspw. in Gefahrensituationen wie Unfällen noch hilfreich, weitestgehend jedoch störend.
Dabei bringt der Angstreflex auch positive Aspekte mit sich: Eine gesteigerte Aufmerksamkeit wie eine schnellere Reaktionsgeschwindigkeit können in unangenehmen Situationen die notwendige Fokussierung geben.
Weitere Symptome des Angstreflexes:
- gesteigerte Muskelanspannung
- erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck
- schnellere und flachere Atmung
- Schwindelgefühl
- Zittern
Die Symptome halten jedoch meistens nicht lange an und enden kurz nach Auslösung.
Warum schwitzt man im Angstzustand?
In aufregenden Situationen ändert sich die Körperchemie: Ein Teil der Körperkontrolle wird durch das Nervensystem übernommen. Der Blutzuckerhaushalt steigt, Cortison wird ausgeschüttet und der Körper erhält einen Adrenalinschub mit dem Ergebnis einer erhöhten Herzfrequenz. Es wird mehr Blut durch die Adern gepumpt, jedoch nicht die Haut durchblutet. Deswegen ist die Haut in Stresssituationen auch blass und kühl, die Schweißperlen können nicht verdunsten.
Die Folge: Die Muskeln werden mit mehr Energie versorgt als benötigt. Überschüssige Energie wird in Form von Muskelzittern abgebaut.
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